Donnerstag, 14. April 2016

Frühling ist da!

April April...

Der Frühling hat begonnen und ich wollte mich einfach mal ganz kurz wieder melden. :)
Gemäß meiner Ankündigung auf der Homepage habe ich meine Zucht umgestellt, d.h. es geht jetzt auf die Zielgerade Richtung Cinnamon. Ich hoffe, dass 2016 nicht mehr "nur" Cinnamon-Trägertiere geboren werden. 





Falco, mein Drachenpfoten-Schönling von Gerlind in zartem Cinnamon-Point, hat inzwischen das ansehnliche Gewicht von 5,7 Kilo im Alter von noch nicht einmal einem Jahr (und ist dabei nicht dick!) und ist vom Charakter her ein ganz Lieber. Ich bin gespannt, ob es ihm in dieser Saison bereits gelingt, Vater von kleinen Satinovas zu werden - immerhin übt er schon fleißig, vor allem - zu deren Leidwesen - an den Kastraten. ;) 

Ach ja, die Kastraten... ;)
Ich glaube, ich sollte einen eigenen Reiter einrichten mit meinen "Unvermittelbaren". In einem Gespräch mit "Schlömi" sind wir nämlich zu dem Schluss gekommen, dass es einfach Katzen gibt, die sich entschieden haben zu bleiben, ganz egal, was Frauchen da so aushecken mag.

Bei mir handelt sich um Nessie und Fred, ein Mutter-Sohn-Paar aus dem Cinnamon-Programm, beide bildschön, schon lange kastriert und quietschvergnügt. Keine Auffälligkeiten, sondern Schmuser und lustige Possenreißer. Sie sind weder biestig noch scheu (zumindest zuhause), na gut, Fred ist eher zurückhaltend und mag nicht so gern angefasst werden (Hochheben - igitt!), aber auch er ist in der Runde dabei und inspiziert neugierig alles, was so "abgeht" hier im Haus. Seine Mama Nessie ist eine richtige Schmusebacke und wirft sich quasi fast augenblicklich vor mir auf den Rücken, wenn sich eine Gelegenheit ergibt, um Streicheleinheiten abzuholen. Tja, so weit alles gut.
Offenbar haben sich die beiden jedoch abgesprochen, dass sie diese Liebenswürdigkeit keinesfalls in anderer Umgebung zeigen würden. Denn - nicht nur einmal ausprobiert! - woanders sind sie quasi unsichtbar, kommen nicht raus (egal ob im Keller hinter einem Regal oder in einer ausgemusterten Kratzbaumtonne) und zeigen schlimmstenfalls sogar vermittels Krallen, dass sie den Aufenthalt schnellstmöglich zu beenden wünschen. Bislang war diese Strategie äußerst erfolgreich, denn keiner der beteiligten (neuen) Menschen hatte die Nerven, das Ganze weiter durchzuhalten.
Und wenn ich sie dann schicksalsergeben zurück zu mir hole, steigen sie aus der Transportbox aus, setzen ihr strahlendstes Katzengesicht auf und scheinen zu fragen: "Warum hat das nun so lange gedauert, Frauchen?" Dass ich ihnen nur ein königliches Zuhause bieten wollte, scheint sie nicht zu interessieren - in ihren Augen sind sie HIER zuhause und wollen es offenbar auch bleiben.

Ich denke da mitunter an meine schon lange verstorbene Hauskatze Luna zurück, eine extrem schöne, aber ebenso schwierige Black Tortie. Als ich sie mit nach Hause nahm (eigentlich wollte ich ihren Sohn, einen roten Kater, aber dann war es irgendwie Liebe auf den ersten Blick und ich nahm stattdessen SIE mit), konnte ich nicht einmal in ihre Nähe fassen, ohne sofort sämtliche Krallen auf dem Handrücken zu haben und - sollte mich das noch genug nicht abschrecken - zur Not auch noch die Zähne im Fleisch. Ich weiß gar nicht mehr, wie oft ich aussah wie unter die Räuber gekommen... Aber ich liebte sie und war fest entschlossen, einfach geduldig zu sein. Irgendwann konnte ich in die Nähe, ohne dass sie kratzte. Und "irgendwann" war nach mehreren Wochen. (Keine Tage, nein, Wochen!) Meine Kinder durften das noch nicht, da sorgte Luna zunächst noch für ordentlich Tränen. Wieder einige Zeit später durfte ich sie streicheln - da durften dann die Kinder ungestraft in die Nähe. Und nach ein paar Monaten durfte ich Luna doch tatsächlich auch mal anheben, ohne gekratzt oder gebissen zu werden - und die Kinder durften sie anfassen und streicheln. Was war ich stolz! Ich LIEBTE diese Katze, denn ich wusste, sie war mit ihrem ganzen Herzen und mit ganzer Seele MEINE und NUR MEINE Katze, sie vertraute MIR. Es war auch die erste Katze in meinem Leben, bei der ich nach der Heimkehr aus dem Urlaub einen wahren kätzischen Freudentanz erleben durfte - ich glaube, das hat mich mehr berührt als vieles andere in meinem Leben. Wie gesagt, es dauerte Monate, bis Luna endlich zutraulich wurde - und leider nur wenige weitere Monate, bis sie durch einen tragischen Unfall starb. Aber diese Zeit war absolut einmalig und hat mir auch den festen Glauben beschert, dass die Zeit in der Tat annähernd alle Wunden heilt, denn dass Luna keineswegs bösartig war, sondern nur anfangs kein Vertrauen hatte, hat sie dann nachhaltig bewiesen. Und ich habe live erlebt, dass es einfach mitunter viel Geduld braucht - um danach eine wundervolle Zeit mit dem so gewonnenen Herzen zu erleben.

Ragdolls sind in dieser Hinsicht selten so kompliziert, aber auch da gibt es einige, die sehr einfach zu händeln sind, und andere, die etwas spezieller sind. Das macht sie aber nicht zu weniger liebenswerten Geschöpfen - sie sind nur einfach so kätzisch verschieden, wie wir menschlich verschieden sind. :)
In diesem Sinne wünsche ich allen einen guten Start in den Frühling - und verabschiede mich mit einem Foto von Harry, dem Jungkater mit den tollsten Augen, die ich seit Langem gesehen habe! 



Harry - ohne Worte